Förderbanken: Der Marshall-Plan wirkt auch nach siebzig Jahren

1948 verabschiedete der US-Kongress ein Programm zum Wiederaufbau Europas nach dem zweiten Weltkrieg. Offiziell hieß es European Recovery Program, gebräuchlicher war aber die Bezeichnung Marshallplan, benannt nach dem damaligen US-Außenminister George C. Marshall. Weniger bekannt ist, dass bis heute Mittel aus dem Marshallplan zur Verfügung stehen. Verwaltet werden sie von der KfW, ehemals Kreditanstalt für Wiederaufbau, der größten nationalen Förderbank der Welt. Immer wenn von ERP-Mitteln die Rede ist, dann ist damit Geld aus dem European Recovery Program gemeint. Neben der KfW gibt es auch Förderbanken der Bundesländer, die regionale Programme aufgelegt haben.

Kredite für Existenzgründer und Betriebserweiterungen

Geld zu leihen ist für Firmen vor allem in der Gründungsphase und während der ersten Zeit des Geschäftsbetriebs nicht einfach. Eine Bank schaut nüchtern auf Zahlen und beurteilt danach das Ausfallrisiko. Auf diese Weise entscheidet sich, ob ein Kredit überhaupt und wenn ja zu welchen Konditionen gewährt wird. Üblicherweise schauen Kreditgeber im Rahmen der Bonitätsprüfung drei oder sogar fünf Jahre zurück. Ein Start-up kann solche Geschäftszahlen aber nicht vorlegen. Das Informationsportal zur Unternehmensfinanzierung, Europakredit.com, rät zu einem aussagekräftigen, vor allem aber ehrlichen Businessplan. Wer hier schummelt, betrügt nicht nur den Kreditgeber, sondern lügt sich auch in die eigene Tasche, was die Erfolgsaussichten seines Geschäftsmodells angeht.

Kredite für Existenzgründer und Betriebserweiterungen

Förderbanken springen ein, wenn der Hausbank das Risiko eines Kreditausfalls zu groß wird. Während Zuschüsse direkt bei der KfW beantragt werden, ist für vergünstigte Kredite die Hausbank zuständig. Interessant aus Sicht der Bank ist eine weitreichende Haftungsfreistellung durch die KfW. Der Kreditnehmer schuldet bei Zahlungsschwierigkeiten zwar weiterhin die Rückzahlung der vollen Darlehenssumme und der Zinsen. Im Insolvenzfall bleibt die finanzierende Bank aber nicht auf der Forderung sitzen, sondern die KfW erstattet den Betrag im Rahmen der vereinbarten Freistellung. Beim KfW-Darlehen für Unternehmen, die seit mindestens fünf Jahren bestehen (Produkte 037 und 047), sind das zum Beispiel 50 % für Investitionsfinanzierungen.

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